EHC Klostersee feiert Klassenerhalt mit Beigeschmack

2023-03-08 16:18:08 By : Ms. amy zhang

Zwei Tage hatte Trainer Dominik Quinlan vom EHC Klostersee seiner Mannschaft nach dem letzten Hauptrunden-Spiel in der Oberliga Süd frei gegeben, ab dem heutigem Mittwoch wollten sich die Grafinger intensiv auf die anstehende Playdown-Serie um den Drittliga-Klassenerhalt vorbereiten.

Grafing – Betonung auf „wollten“: Denn die Schlittschuhe werden die Rot-Weißen heute auf dem Eis nun aber nur für ein Gaudispielchen bewegen, so die Festlegung von Head-Coach Quinlan für dieses „letzte offizielle Training“. Statt einer harten Übungseinheit hält die Truppe um Kapitän Raphael Kaefer anschließend ein zünftiges Kabinenfest ab und schaut sich nebenbei gemeinsam das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen Paris St. Germain an. „Wer von den Jungs in den nächsten Tagen und Wochen Lust hat, kann dann freiwillig weiter aufs Eis gehen. Die meisten sind sowieso Anfang April beim Bob-Wren-Cup dabei“, ergänzte der Cheftrainer.

Den Oberliga-Verbleib hat der EHC kampflos in der Tasche, nachdem die Landsberg Riverkings im Laufe des Montags ihren freiwilligen Rückzug erklärt und der Deutsche Eishockeybund (DEB) die Spielrunde um den Ligaerhalt daraufhin abgesagt hat (wie berichtet). Technisch gesehen hat der Verband Landsberg damit auf den letzten Tabellenplatz gesetzt und als sportlichen Absteiger in den Landesverband deklariert.

Innerhalb der Klosterseer Mannschaft kommt das nicht gut an. „Jetzt haben wir uns zwei Monate intensiv darauf vorbereitet, waren heiß auf diese wichtige Phase und nun ist abrupt alles vorbei“, sagte Stürmer Vitus Gleixner stellvertretend.

Eine überraschende Wendung der Situation und eine unbefriedigende sei das gewesen, wie der Sportliche Leiter Max Kreitmaier betonte. „Wir wussten um deren lose Überlegungen in diese Richtung, aber der Zeitpunkt kurz vor Fristablauf eines solchen Antrags an den DEB und nach dem ersten Spieltag hat dann schon einen kleinen Beigeschmack“, sagte Kreitmaier, der für den zu Wochenbeginn noch im Kurzurlaub in Südtirol weilenden Präsidenten Sascha Kaefer die Fäden vor Ort und vor allem fast dauerhaft das Telefon in der Hand hielt.

Offenbar haben die Riverkings bewusst erst kurz vor Toresschluss agiert. Diesen Schluss lässt zu, dass auch auf deren Vereins-Medien noch einige Stunden vor dem Bekanntwerden des Rückzugs die Trommel für die Playdowns gerührt und die eigenen Fans darauf eingestimmt wurden. „Jetzt ist die Absage der Playdowns Fakt und wir haben schon früher als gedacht einen Berg von Aufgaben und Erledigungen vor uns“, so Kreitmaier. Er mache keinen Hehl daraus, dass es nach einer „schweren Saison“ auch in Grafing Überlegungen gegeben habe, welche Spielklasse für den Standort der bessere sei. „Da waren wir durchaus geteilter Meinung, aber die größere Mehrheit im Vorstand hat sich dabei für einen Verbleib ausgesprochen, den wir über die Playdowns auf sportlichem Weg erreichen wollten.“

Die Absage von Seiten Landsbergs beschert dem EHC definitiv einen Einnahmeausfall in Höhe einer fünfstelligen Euro-Summe pro Heimspiel. Ob man die Riverkings dafür haftbar machen will, werde man in den nächsten Tagen bei einer Sitzung entscheiden. Die Kostenersparnis durch die Spielausfälle jedenfalls hält sich in Grenzen, nachdem die Spielfläche für den Nachwuchs – insbesondere die Aufstiegsspiele der U20 in die DNL3 – sowie diverse Turniere und die Shorttrack-Sparte, die sich über ein paar mehr Eiszeiten freut, trotzdem weiter vorgehalten werden muss. ele